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ActivityFood - Ernährungsberatung Hans-Joachim Jäger - Hamburg

Sportler unterschätzen die Ernährung

Samstag, 29. Mai 2010


Jede Sportart stellt unterschiedliche Anforderungen an die körperliche Belastung. Im Kraftsport und Kampfsport kommt aufgrund der kurzen und intensiven Muskelbewegung zu einem erhöhten Verschleiß an Muskelproteinen. Hingegen führen die länger andauernden Belastungen im Ausdauersport und Spielsport zu einer Erschöpfung der Kohlenhydratspeicher (Glykogen) im Muskel. Darüber hinaus entstehen aufgrund der intensiven und langandauernden Belastung hohe Flüssigkeitsverluste. Schwitzen bedeutet zwar zunächst Flüssigkeitsverlust, aber die darin enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe sind entscheidend an der Regulation des Wasserhaushaltes und am Ablauf der Muskelarbeit beteiligt. Ein Mangel an den ausgeschwitzten Vitaminen und Mineralstoffen verringern den Nährstoff- und Sauerstofftransport. Das führt zu einer erhöhten Krampfbereitschaft der Muskeln und schließlich zum Abbruch der körperlichen Leistungen. Um gute körperliche Leistung im Sport aufrechtzuerhalten ist auf eine ausgewogene Nahrungsmittelzusammensetzung mit den relevanten Nährstoffen zu achten.

Bei den Freizeit- und Leistungssportlern geht man davon aus, dass der erhöhte Energie- und Nährstoffverbrauch durch die tägliche Ernährung gedeckt wird. In der Ernährungspraxis sieht es meist doch ganz anders aus, in dem Sporttreibende sich häufig unausgewogen ernähren. Zum Beispiel neigen Ausdauersportler dazu, verstärkt einfache Kohlenhydrate anstelle von komplexen Kohlenhydrate zu verwenden. Die Kohlenhydratzufuhr sollte bei Saccharose (Haushaltszucker) nur 10 – 15 Prozent ausmachen, die restlichen Energieprozent sind durch komplexe Kohlenhydrate (z.B. Getreideprodukte, Kartoffeln) zu ersetzen. Sportler weisen oftmals ein ungünstiges Verhältnis in der Zufuhr von einfachen und komplexen Kohlenhydraten auf, in dem die einfachen Kohlenhydrate bei 40 Prozent und sogar bei Einzelfällen von bis zu 60 Prozent dominieren. Auch das Verhältnis pflanzlicher und tierischer Proteinträger konnte bei den Ausdauersportlern als unausgewogen festgestellt werden. Die Gesamtproteinaufnahme lag im Durchschnitt bei den tierischen Lebensmitteln mit 56 Prozent höher gegenüber den pflanzlichen Lebensmitteln.

Des weiteren führen überhöhte Mengen an tierischen Lebensmitteln wie fettreiche Wurst, Fleisch und Milchprodukten zur Aufnahme von unerwünschten Begleitstoffen. Die Folge ist, dass der ambitionierte Breitensportler und Leistungssportler in erster Linie zu viel an Fett, Cholesterin und Purinen (Harnsäure) in der täglichen Kost zu sich nimmt. Die Ergebnisse an Sportlern sprechen für sich, in dem die Energiezufuhr in Form von Fett in fast allen Sportarten zu hoch und sogar mehr als 30 Prozent beträgt. Die aktuelle Fettzufuhr in der Allgemeinbevölkerung beträgt laut dem Ernährungsbericht der DGE 2004 in Deutschland zwischen 33 bis 38 Prozent und liegt somit weiterhin nicht nur für den Leistungssportler bzw. Freizeitsportler zu hoch. Die folgenden Abbildungen zeigen die tatsächliche und die empfohlene Nährstoffverteilung von Sportlern unterschiedlicher Disziplinen auf.




Nr. 19 (20:54)




Richtige Zubereitung macht's

Samstag, 29. Mai 2010


Die meisten Lebensmittel wie beispielweise Obst und Gemüse müssen zuerst geschält, geputzt, gewaschen und zerkleinert werden. Dadurch werden nicht nur Verunreinigungen und unerwünschte Stoffe (z.B. Solanin, Pestizide) entfernt, sondern die Lebensmittel für den Garprozess vorbereitet. Nicht zu vergessen sind auch die bitterschmeckenden Strünke und Stiele von Blatt- und Kohlgemüse. Deshalb sollten dunkle Blattsalate (z.B. Ruccola, Feldsalat) länger in Wasser liegen gelassen (=wässern) werden, um die Bitterstoffe (Nitratgehalt, Oxalsäure) zu verringern. Andere Lebensmittel sollten möglichst kurz und im ganzen gewaschen werden, um die Verluste an Inhaltsstoffen geringer zu halten. Darum sollten zerkleinerte Lebensmittel nicht gewaschen werden oder nicht längere Zeit im Wasser liegen bleiben.
Bei der Zerkleinerung wird das Zellgewebe zerstört und der Zellsaft und die Inhaltsstoffe des Lebensmittels gehen somit verloren. Wenn jetzt Wasser hinzukommt, werden die wasserlöslichen Vitamine und Mineralstoffe herausgewaschen. Nach der Verarbeitung laufen weitere Abbauprozesse im Lebensmittel ab, in dem die Inhaltsstoffe aufgrund von Licht, Wärme und der Luft oxidieren.

Um die Nährstoffverluste zu minimieren, muss nach der Verarbeitung auf die richtige Handhabung geachtet werden. Zum Beispiel kann durch die Zugabe von Zitronensaft oder Alkohol beim Obst- oder Gemüsesalat die Abbauprozesse verlangsamt werden. Auch die richtige Auswahl der Garverfahren erhält die wertvollen Nährstoffe im Lebensmittel. Viele denken dabei an das Kochen, wobei dieses Zubereitungsform nur eins von vielen Garverfahren in der Küche darstellt. Darüber hinaus gibt es auch Dämpfen, Dünsten, Blanchieren, Braten, Grillen, Druckgaren und Schmoren. Durch die falsche Auswahl der Garmethoden wie Schmoren oder Kochen von Fleisch und Gemüse entstehen durchschnittlich Nährstoffverluste von etwa 35 – 50 Prozent. Diese Verluste sind auf die hohen Temperaturen, die Gardauer und die Flüssigkeitsmengen zurückzuführen. Insbesondere die Vitamine reagieren sehr empfindlich auf Wasser, Hitze und Licht, wobei dagegen Mineralstoffe überwiegend ins Kochwasser übertreten. Je mehr Wasser zum Schmoren oder Kochen verwendet wird, um so höher können die Nährstoffverluste sein. Die meisten wertvollen Nährstoffe befinden sich somit im Kochwasser, die selten im Haushalt mitverzehrt oder genutzt werden. Das einzige was man mit dem Kochwasser noch machen könnte wäre, dass man den nährstoffreichen Kochsud für Suppen, Eintöpfe, Dressings oder für Saucen weiterverarbeitet. Darin befinden sich einige Vitamine und überwiegend Mineralstoffe wie beispielweise Magnesium, Kalium, Calcium, Eisen und Zink. Vitamine hingegen wie Ascorbinsäure (Vitamin C), Thiamin (Vitamin B1), Pyrodoxin (Vitamin B6) und Folsäure werden durch die lange Kochzeit und Hitzeeinwirkung abgebaut. Im Haushalt muss man aufgrund der Zubereitungen mit folgenden Nährstoffverlusten rechnen:

Obst Gemüse
Ananas Auberginen
Avocado Gurken
Banane Bohnen
Cherimoyas Kartofeln
Feijoas Kürbis
Granatapfel Melonen
Guaven Okra
Kochbananen Paprika
Mangos Tomaten
Oliven Wassermelonen
Papaya Zucchini
Passionsfrucht
Zitrusfrrüchte

(Quelle: modifiziert nach Leinert, Blumenthal, 1981, Scheffeldt, 1982, Pradova, 2001)

Die Garzeiten sind deshalb kurz zu halten, um die wertvollen Inhaltsstoffe zu erhalten. Das heißt, Lebensmittel sind kurz auf höchster Garstufe (bei 70 Grad) zu erhitzen und anschließend bei geringer Hitze weiterzugaren. Ist nach dem Garprozess das Gemüse bissfest und das Fleischstück saftig, so ist das ein Hinweis dafür, dass noch genügend Nährstoffe enthalten sind. Durch die Auswahl und Anwendung der richtigen Garverfahren kann die Nährstoffqualität erhalten werden. Deshalb sollten in der Küchenpraxis bevorzugt die modernen Garverfahren wie Dämpfen, Dünsten und Druckgaren verwendet werden, weil diese einen geringeren Nährstoffverlust garantieren. Bei diesen Garverfahren benötigt man keine hohe Temperaturen (<100 Grad Celsius) und ebenso weniger Wasser und Fett. Das Braten und Grillen gilt ebenso als eine gute Alternative zum Kochen und Schmoren, weil hier auch weniger Nährstoffe verloren gehen. Weiterhin kommt es durch die beiden Garverfahren Braten und Grillen zur Bildung von Röststoffen, die gleichzeitig den Geschmack der Speisen unterstützen. Bei der Zubereitung von Lebensmitteln sollte man sich frühzeitig überlegen, welche passende Garmethode zu welchem Rezept oder Speise am besten geeignet ist. Dadurch bleiben nicht nur die Vitamine und Mineralstoffe erhalten, sondern auch der Eigengeschmack der Speisen. Nach der Zubereitung muss man außerdem auf kurze Steh- und Warmhaltezeiten achten, um die Nährstoff- und Geschmacksverluste nicht zu erhöhen.

Eine gesunde Ernährung ist somit nur dann gewährleistet, wenn unser Körper in der täglichen Ernährung ausreichende Mengen an Nähr- und Vitalstoffe bekommt. Deshalb sollte schon beim Einkauf auf die richtige Auswahl und Qualität der Lebensmittel geachtet werden. Darüber hinaus entscheidet auch die Lagerung, die Vor- und Zubereitung der Lebensmittel über den weiteren Gehalt an Nährstoffen (Vitaminen, Mineralstoffen).


Nr. 18 (20:12)




Mit dem Schönheitsideal zum gestörten Essverhalten

Samstag, 29. Mai 2010


Fühlen wir uns körperlich unbeweglich, zu dick, müde oder schwach, so verbinden wir das mit Krankheiten oder einem negativen Körpergefühl. Menschen sind gesund, wenn sie sich körperlich stark und wohl fühlen. Zum Beispiel Menschen mit zu viel oder auch zu wenig Körpergewicht können sich körperlich gut oder schlecht fühlen. Hier spielen Erfahrungen und auch die Lebensgeschichte eine wichtige Rolle. Wird in dem Umfeld mehr Wert auf eine gutaussehende Figur gelegt, so strebt man ebenso nach dem für sich perfekten Körperideal. Das fremdbestimmte Körperbild (muskulös, schlank) hat wiederum eine Bedeutung für andere Menschen und fördert somit das Zugehörigkeitsgefühl.

In der heutigen Gesellschaft steht Schönheit und Schlankheit für ein bequemeres Leben mit Erfolg, Glück, Zufriedenheit und Bewunderung. Die Medien und Zeitschriften vermitteln täglich das Aussehen eines Schönheitsideal, welches zu Essstörungen und Magersucht führen können. Bislang standen nur Frauen im Blickfeld der Medien, inzwischen streben auch Männer nach einem perfekten und muskelbepacktem Körper. Aufgrund der Bedeutung des Schönheitsideals in unserer Gesellschaft (äußeren Reize) werden verschiedene Diäten praktiziert. Das Verhalten äußert sich durch eine reduzierte Nahrungsaufnahme mit dem Ziel das Körpergewicht abzunehmen oder zu halten. Dadurch wird der natürliche Hunger- und Appetitsmechanismus im Körper gestört, in dem man die inneren Signale übergeht. Der Hunger entsteht nach einer längeren Essenspause (z.B. nach 8 Stunden Schlaf) oder nach einer langandauernden Belastung aufgrund der verbrauchten Energiespeicher (z.B. nach dem Sport). Das kann sich durch die Symptome Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Muskelschwäche, Nervosität oder leichte Übelkeit bemerkbar machen. Das starke Hungergefühl verspüren die meisten in der Bauchgegend. Wird das Hungergefühl aufgrund von Diäten häufig übergangen, so nimmt man das Gefühl nicht mehr richtig wahr. Weiterhin kann sich durch das ständige Hungern, das Verlangen nach Nahrung vergrößern. Zuerst verspüren wir öfters Heißhunger und meist kommt es dann doch zu den unerwünschten Fressattacken. Das beeinflusst wiederum das Sättigungsgefühl des Körpers, in dem die Sättigungsgrenze und die Energieaufnahme weit überschritten wird.

Auch unregelmäßiges und unbewusstes Essen trägt dazu bei, dass die natürliche Regulation von Hunger und Sättigung (inneren Signale) verloren gehen. Mit der regelmäßigen Nahrungsaufnahme (morgens, mittags, abends) können wir das Hunger- bzw. Sättigungsgefühl so steuern, dass der Heißhunger und die Fressattacken sich erst gar nicht entwickeln. Darüber hinaus sorgt das natürliche Regulationssystem von Hunger- und Sättigung des Körpers dafür, dass wir so viel Energie und Nährstoffe aufnehmen, dass unser Körpergewicht über Jahre und Jahrzehnte konstant bleibt. Die Rede ist vom Setpoint, dem biologisch idealen Körpergewicht. Die folgende Abbildung zeigt die Bedeutung der inneren und äußeren Reize, die sich im Verlauf des Lebens verändern. Im Säuglingsalter stehen die inneren Signale wie Hunger und Sattheit im Vordergrund. Danach wird unser Essverhalten durch die äußeren Reize (z.B. Umgebung, Nahrungsangebot, Werbung) stark beeinflusst. Im Jugendalter und ebenso im Erwachsenenalter nimmt die kognitive bzw. rationale Einstellung zu. Diese unterliegen wiederum den äußeren Einflüsse (z.B. Ernährungswissen, gesellschaftliche Normen) und bestimmen unser Essverhalten. Somit gehen die inneren Signale mit zunehmenden Lebensalter verloren und werden durch unsere Einstellung, Erfahrungen, Gedanken sowie Absichten (z.B. Wunsch nach einer schlanken und muskulösen Figur) ersetzt.

Abbildung 3: Drei-Komponenten-Modell nach Pudel und Westenhöfer 2003
Zum Setpoint: http://www.ernaehrung.de/tipps/essverhalten/essverhalten14.php
Weitere Infos zum Essverhalten finden Sie unter: http://www.ernaehrung.de/tipps/essverhalten/


Nr. 17 (19:20)




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